Friday, June 25, 2010

Naya Nepal - New Nepal - Das neue Nepal nach 240 Jahren demokratisch!

KATHMANDU, Samstag, 26. Juni 2010 - Pressefreiheit in Gefahr durch politischen Druck aus Indien

Hier kommen vier weiterfuehrende Links aus der KATHMANDU POST vom 25. Juni 2010 zum Versuch der indischen Regierung, Druck auf einen Teil der nepalesischen Presse auszuueben und damit die Pressefreiheit im Landes zu gefaehrden.

Proteste (u.a.) der Federation of Nepalese Journalists (FNJ) und der Federation of International Journalists (IFJ) haben bewirkt, dass elf der insgesamt 39 Containermit Druckpapier (1.000 Tonnen) aus Kanada und Sued - Korea freigegeben wurden.

1. http://www.ekantipur.com/the-kathmandu-post/2010/06/25/nation/professionals-press-govt-to-resolve-issue/209794

2. http://www.ekantipur.com/the-kathmandu-post/2010/06/25/nation/india-urged-to-release-newsprint-pronto/209795

3. http://www.ekantipur.com/the-kathmandu-post/2010/06/25/nation/professionals-press-govt-to-resolve-issue/209794

4. http://www.ekantipur.com/the-kathmandu-post/2010/06/25/top-story/india-releases-11-containers/209788

Seit fuenf Tagen ist bekannt, dass die indischen Hafenbehoerden in Kolkata eine grosse Lieferung von Zeitungspapier aus Kanada und Sued Korea (1.000 Tonnen) fuer fuehrende nepalesche Zeitungen (u.a. KATHMANDU POST) nun fast seit einem Monat - ohne triftigen Grund - dort zurueckhalten. Dadurch ist der Zeitungsdruck und die Pressefreiheit in Nepal in akuter Gefahr.

Die nepalesischen und einige indische Medien (u.a. THE HINDU) reagieren mit Empoerung auf diese neue Bedrohung der Pressefreiheit hier in Nepal durch die indische Regierung.

Artikel in der KATHMANDU POST vom 24. Juni 2010:

5. http://www.ekantipur.com/the-kathmandu-post/2010/06/24/top-story/newsprint-hold-up-a-mistake-indian-media/209756

Hintergrund ist, dass die beiden grossen Wahlverlierer Premierminister Madhav Kumar Nepal (UML Partei) und seine Stellvertreterin Sujata Koirala (Aussenministerin, Kongress Partei) massgeblich durch indische Einflussnahme an der Macht sind. Beide verfuegen ueber keinerlei demokratische Legitimation durch das nepalesische Volk.

Politische Beaobachter hier gehen davon aus, dass dieser "billige Trick" zum schnellen Sturz der jetzigen Regierung fuehren wird und die ehemaligen maoistischen Rebellen (mit 38 Prozent die grossen Wahlgewinner) alsbald an der Regierung beteiligt sein werden. Die kritische Berichterstattung ueber diese Einflussnahme Indiens in der nepalesischen Presse ist laut einer Stellungnahme der indischen Botschaft in Kathmandu von vor drei Tagen der Grund fuer das Blockieren der Papierlieferung in Kolkata.

Nepal hat keine eigenen Haefen und ist auf dem Seeweg abhaengig vom indischen Hafen Kolkata fuer die Ein- und Ausfuhr von Guetern aus/in Drittlaender(n)..

KATHMANDU, Samstag, 01. Mai 2010 - MKNEPAL. RÜCKTRITT. JETZT. FORTSCHRITT. NOCH DIESE WOCHE.

http://www.kleinezeitung.at/nachrichten/politik/2345155/125-000-fordern-ruecktritt-regierung-nepal.story

KATHMANDU, Montag, 22. Dezember 2009: Die nepalesische 4-Millionen-Metropole Kathmandu ist seit drei Tagen autofreiiii! - http://www.jungewelt.de/2009/12-22/028.php - Von den maoistischen Ex-Rebellen ausgerufener und seit drei Tagen strikt befolgter Generalstreik soll zur Beteiligung der demokratischen Wahlsieger von 2008 (die Maoisten erhielten 38 Prozent der Stimmen) an der Regierungsverantwortung fuehren, um bis 28. Mai 2010 eine Verfassung auszuarbeiten, die von ALLEN Parteien getragen wird., Schoene Gruesse, Rolf Schmelzer, ARD freelancer, Kathmandu, sunny & warm & autofreiii ; )

KATHMANDU, Dienstag, 15. September 2009 - Tauziehen um Einheitsregierung -
http://www.jungewelt.de/2009/09-15/008.php

KATHMANDU, Donnerstag, 14. Mai 2009 - Machtkampf mit den Maoisten - http://jungle-world.com/artikel/2009/20/34711.html


KATHMANDU, Montag, 04. Mai 2009 - Premierminister Prachanda tritt wegen Streit ueber Entlassung des Hardliner Generals Katawal zurueck.


KATHMANDU, Samstag, 25. April 2009 - Umsturzplaene des Militaerchefs Katawal in Nepal - http://www.jungewelt.de/2009/04-25/031.php

NEPALI TIMES - http://www.nepalitimes.com.np/issue/2009/04/28/Headline/15875

KOELN, Sonntag, 09. November 2008 - DOM RADIO "Junge Republik im Umbruch" - Nepal kaempft mit dem Erbe des Buergerkrieges - http://www.blogger.com/KOELN,%20Sonntag,%2009.%20November%202008%20-%20DOM%20RADIO

KATHMANDU, Friday, September 26th, 2008


BLACK CAR RIDES:
Just back from his official visit to India, PM Pushpa Kamal Dahal flew to New York to attend the 63rd UN General Assembly. Dahal has been meeting up with several world leaders and top US officials, discussing bilateral ties and progress in Nepal's peace process.
"The prime minister looked pleased and calm, if a little dazed, as he took a helping of cake for dessert. Speaking earlier at the Asia Society-a talk moderated by the former deputy chief of UNMIN, Tamarat Samuel-Dahal emphasised the "economic revolution" that he said could consolidate peace in Nepal.

The predominantly non-Nepali audience seemed impressed with the former guerrilla's direct answers to questions. Responding to skeptics in the audience about his commitment to parliamentary democracy, Dahal said: "We are in a democratic phase and we are going to apply the democratic form of government, this is quite clear."
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KATHMANDU/NEW YORK CITY, Mitwoch, 24. September 2008

Nepals neuer demokratisch gewaehlter Premierminister, Ex-Rebell Prachanda, nimmt Teil an der 63. Sitzung der UN Vollversammlung in New York und sitzt zu Tisch mit US Praesident George W. Bush, der ihn offiziell immer noch als "Terroristen" einstuft.

Waehrenddessen hat die neue Regierung des Neuen Nepals mit 2,63 Milliarden Euro das hoechste Budget aller Zeiten verabschiedet: 40 Prozent mehr fuer kostenfreie Bildung und ein starker Ausbau des staatlichen Gesundheitssystems sind Schwerpunkte des Budgets fuer 2009

www.nepalnews.com/archive/2008/sep/sep24/news02.php
www.kantipuronline.com/kolnews.php?&nid=161778
http://www.blogger.com/www.nepalnews.com.np/archive/2008/sep/sep23/news03.php


KATHMANDU, Montag, 18. August 2008 - Premierminister Pushpa Kamal Dahal Prachanda legt Amtseid in westlicher Kleidung ab -

www.nepalnews.com/archive/2008/aug/aug18/news09.php

KATHMANDU, Freitag, 15. August 2008 - 18:45 Uhr Ex-Rebellenchef Prachanda wird mit ueberwaeltigender Mehrheit von der 601-koepfigen Verfassunggebenden Versammlung zum ersten Regierungschef der Foederalistischen Demokratischen Republik Nepal gewaehlt!!! BREAKING NEWS - BREAKING NEWS - BREAKING NEWS -
www.nepalnews.com/archive/2008/aug/aug15/news14.php

KATHMANDU, Freitag, 15. August 2008 - 13:00 Uhr - Prachanda gilt als sicherer Kandidat fuer den Posten als Premierminister. 387 von 596 Stimmen fuer den Ex-Rebellenchef gelten als wahrscheinlich. Aber abwarten. Nepal ist anders ; ) Die Verfassunggebende Versammlung hat zu dieser Stunde mit der Wahlvorbereitung begonnen. Die Maoisten beanspruchen das Verteidigungsministerium. UML bekommt das Innenministerium. Die Madhesi Partei das Aussenresort. www.nepalnews.com/archive/2008/aug/aug15/news02.php
www.nepalnews.com/archive/2008/aug/aug15/news09.php


Hintergrundberichte und Analysen der NEPALI TIMES: http://www.nepalitimes.com/

KATHMANDU, Donnerstag, 14. August 2008 - Ex Rebellenchef Prachanda mit wahrscheinlicher Zwei-Drittelmehrheit kurz vor der Wahl zum demokratisch legitimierten Regierungschef Nepals - www.nepalnews.com/archive/2008/aug/aug14/news05.php

KATHMANDU, Mittwoch, 30. Juli 2008 - Nepals 601 gewaehlte Mitglieder starke Verfassunggebende Versammlung hat am Samstag, 19. Juli 2008 den ersten Praesidenten des NEUEN DEMOKRATISCHEN NEPAL gewaehlt. Regierungsbildung innerhalb der naechsten 14 Tage. Ex-Rebellenchef Prachanda wird Regierungschef in einer stabilen Links-Koalition zwischen den mit 225 gewaehlten Mitgliedern in der Verfassunggebenden Versammlung staerksten Fraktion der links orientierten "Maoisten" und der "sozialdemokratischen" United Marxists Leninists (UML) mit 110 gewaehlten VolksvertreterInnen.

Zuvor hatte die Verfassunggebende Versammlung des Landes am 28. Mai 2008 Nepal zur Demokratischen Republik erklaert! Mehr steht hier:

https://www.xing.com/app/profile?op=aboutme;name=Rolf_Schmelzer

http://www.nepalnews.com/, http://www.nepalitimes.com/, http://www.kantipuronline.com/

DEUTSCHE WELLE: "Nach der Abschaffung der Monarchie und der Ausrufung der Republik blicken die Nepalesen optimistisch in die Zukunft. Nach jahrzehntelangem, blutigem Bürgerkrieg mit 13.000 Toten hoffen sie auf einen Neuanfang. http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,3368282,00.html - "Die Royalisten, die sich dagegen wehren, dass König Gyanendra eine Frist von 15 Tagen bleibt, seinen Palast zu räumen, sind nur noch eine verschwindende Minderheit. Und die königliche Familie ist gewissermaßen selber schuld an dem Schlamassel. Die Shah-Dynastie hat sich mit dem "Palast-Massaker" von 2001 den entscheidenden Schlag versetzt; damals wurde König Birendra gemeinsam mit seiner halben Familie von Kronprinz Dipendra getötet. Und Gyanendras unpopulärer Versuch, 2005 durch mit einem Staatsstreich 2005 wieder autokratisch zu regieren, besiegelte das Schicksal der Monarchie dann endgültig."

Die Fahne des letzten nepalesischen Koenigs wurde vom Palast entfernt. Das 28-Millionen Volk feiert am Fusse des Himalaya ausgelassen und hoffnungsfroh das Ende der 240 Jahre alten und letzten Hindu-Monarchie der Welt.

Und ich freue mich auch sehr, sehr, sehr!
I will keep You informed together with my collegues like Min Ratna Bajracharya here in NAYA NEPAL ;-)) - http://www.nepalitimes.com.np/issue/2008/05/30/Headline/14826

Schoene Gruesse,
Rolf Schmelzer

ARD-freelancer
auch RTL, N24, n-tv

Kathmandu
demokratisch, sunny & warm : )

Ph:00977-980-3215438
rolf.schmelzer@koeln.de

http://www.rayofhopenepal.blogspot.com/
http://www.nepalprojekte2008.blogspot.com/

"Nix bleibt, wie's ist" (sagt der Koelner an sich)
"Alles ist fluechtig" (sagt Johannis R. Jappen;-)
BUCHTIPP: "Das Mantra des Rikschafahrers"

www.taz.de/pt/2006/04/24/a0098.1/text

(Rolf Schmelzer in der taz, die tageszeitung am 24. April 2006: "Die Macht des Koenigs broeckelt")

Sunday, September 21, 2008

Nepal ist anders...

Aus Kristi (Pokhara) und Kathmandu ROLF SCHMELZER
21. September 2008

Nepal liegt zwischen Tibet und China im Norden und Indien im Süden. Das Land am Fuße des Himalaja hat acht Achttausender, darunter den mit 8.850 Metern höchsten Berg der Erde, den Mount Everest. Vielen gilt Nepal wegen seiner großen geografischen Vielfalt als Wunderland. Ein ethnischer Schmelztiegel ist es in jedem Fall. Die 28 Millionen Einwohner sprechen mehr als 90 Sprachen. Kathmandu, die in einem immergrünen, fruchtbaren Tal gelegene Hauptstadt liegt südlicher als Kairo oder Delhi - und kennt keinen Frost.

Mount Machhapuchere (6.990 Meter ueber N.N.) von Pokhara aus

Nepal ist anders.

Hier gibt es Fünfsternehotels wie das "Hyatt Regency Kathmandu" oder "Yak&Yeti" und einfachste Gästehäuser wie das Potala Guesthouse (www.potalaguesthouse.com) im quirlig bunten Touristenviertel Thamel ab drei Euro pro Nacht. Tourismus ist neben Entwicklungshilfe einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren (www.welcomenepal.com). Ziel der jährlich 500.000 Besucher, davon etwa 25.000 aus Deutschland, ist in der Regel eine längere Trekking-Tour im Annapurna- oder Mount-Everest-Nationalpark. Für Bergsteiger ist es ein Shangri La, weltweit gibt es nichts vergleichbar Schönes. Das Land gilt jedoch als eines der ärmsten der Welt. Der Ort Lumbhini im Süden ist Geburtsort Buddhas. Die große Mehrheit der Bevölkerung sind allerdings Hindus.

Nepal war bis zum 18. Mai 2006 das letzte Hindukönigreich der Welt. Eine friedliche "Rhododendron-Revolution" setzte der autoritaeren Herrschaft des ungeliebten Koenigs Gyanendra ein Ende. Nach einer demokratischen Massenbewegung, die seit dem 6. April 2006 immer lauter nach "Loktantra", also echter Demokratie verlangte, musste der Koenig die Macht ueber seine 250.000 Soldaten und bewaffneten Polizeikraefte des Landes abgeben, die er zuvor mit grosser Brutalitaet gegen sein eigenes Volk eingesetzt hatte.

Nepal ist anders.

Es ist eine sehr ungewoehnliche Revolution. Denn genau das ist es. Eine friedliche "Rhododendron Revolution" findet seit dem 6. April 2006 hier im "Shangri La" statt. Die internationalen Medien wie Reuters, BBC, CNN, New York Times, Washington Post und viele andere mehr haben von Mitte bis Ende April fuer eine Woche ihe Kameras auf Nepal gerichtet oder ihre Reporter-Teams hierher nach Kathmandu geschickt. Das war sehr wichtig und vermutlich mitentscheidend fuer den Erfolg dieser langsam aber stetig anwachsenden LOKTANTRA-Massenbewegung gegen Koenig Gyanendra.

Die spannendste Zeit in Nepal beginnt allerdings jetzt erst nach den Wahlen vom 10. April 2008 zu einer 601koepfigen Verfassunggebenden Versammlung (www.nayanepal2008.blogspot.com). Das Militaer ordnet sich kleinlaut der Interims-Regierung unter und verspricht, die Menschrechte zu achten. Der Koenig ist vollkommen entmachtet und aus dem Palast in Kathmandu ausgezogen. Nun geht es an sein zig-Milliarden Dollar (!) schweres Vermoegen (des 240 Jahre alten Shah-Clans), das der ungeliebte und skrupellose Herrscher nach dem blutigen Massaker am 1. Juni 2001 von seinem Bruder Birendra und dessen Angehoerigen geerbt hatte. Damals sagte er: "Dieses Vermoegen gehoert dem nepalesischen Volk!" - Damals konnte er ja noch nicht wissen, was im April 2006 geschehen wuerde... ;-))

Nun endlich werden auch diese immer noch nicht geklaerten Umstaende dieses Massakers im Koenigspalast untersucht (alle Leichen wurden umgehend verbrannt, keine Spuren gesichert). Es gibt Augenzeugen, die der offiziellen Palast-Version (Kronprinz Dipendra erschiesst Koenig, Koenigin und Blutsverwandte wegen ungewollter arrangierter Hochzeit im Drogenrausch und erschiesst sich danach selbst) widersprechen, sich bislang aber noch nicht oeffentlich geaeussert haben. Dabei handelt es sich u.a. um den Schwiegersohn des ermordeten Koenigs Birendra und seine zwei Toechter, die Augenzeugen der wilden Schiesserei waren, ueberlebten und seit nun fuenf Jahren im indischen Exil leben.

Eine zentrale Rolle spielten auch die nationalen Medien. Trotz strenger Pressezensur wurde der ungeliebte Monarch unverbluemt kritisiert. Mehr als 400 Journalisten wurden teilweise ueber Monate inhaftiert, 900 aus ihren Redaktionsstuben gejagt! Dennoch obsiegte die grosse Zivilcourage der Nepali in Stadt und Land, die trotz Ausgangssperren und Schiessbefehl landesweit zu mehreren Millionen auf die Strassen gingen. Es gab 21 Tote, deren Fotos nun die Bilder von entmachtetem Koenig und Koenigin ersetzen.

Es herrscht ein ueberwaeltigender Optimismus im Land am Fusse des Himalaja, dass der blutige Guerillakrieg maoistischer Rebellen mit 13.200 Toten nach zwoelf Jahren endlich ein friedliches Ende gefunden hat.Man spricht vom "Wunder von Nepal". Das Hauptziel der Rebellen, die Abschaffung der Monarchie, wurde erreicht! Nepal ist seit dem historischen 18. Mai 2006 auf einem guten Weg (www.nepalitimes.com).

Der deutsche Botschafter in Nepal, Franz Ring, rief am 30. Mai 2006 anlaesslich einer Buchvorstellung der Gesellschaft fuer Technische Zusammenarbeit (GTZ) www.gtz.de zu auslaendischen Investitionen auf: "Die Aussichten fuer auslaendische Investoren sind herrlich, da der Friedensprozess in Nepal begonnen und das autokratische Regime ein Ende gefunden hat." Die Nachbarn Indien und China sind mit 2,5 Milliarden Menschen - fast einem Drittel der Weltbevoelkerung - ein lukrativer Markt fuer in Nepal produzierte Waren, das durch seine geografische Lage privilegiert sei (www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/Nepal.html).

Die grosse Mehrheit von ca. 75 bis 80 Prozent der Nepali lebt auf dem Land, die meisten von ihnen auf terrassierten Huegeln wie die in Kristi, einer grossen Ansammlung von verstreut liegenden Bergdoerfern oberhalb des Ferienortes Pokhara, etwa 200 Kilometer westlich von Kathmandu. Hier in Kristi leben auf neun Verwaltungsbezirke (Wards) verteilt zwischen 8.000 und 10.000 Menschen nahezu ohne jede aerztliche oder zahnaerztliche Versorgung unter einfachen Lebensbedingungen. Es gibt hier in Kristi einen einzigen "Health post" mit einer gelegentlich hier arbeitenden, hochqualifizierten Gynokologin aus Pokhara (Dr. Chandika Pandit). Eine zahnaerztliche Versorgung fehlt vollkommen. Seit Mai 2008 kommen regelmaessig DENTAL VOLUNTEERS (www.dental-volunteers.com) wie z. B. Dr. Agnes Wagner (Rottach), Dr. Marianne Prien (Hannover), Dr. Thorsten Dickel (Oldenburg) nach Kristi, um die Bevoelkerung mit kostenfreien Dental Health Camps zu versorgen (www.ciud.org.np).

Dr. Marianne Prien, Dr. Thorsten Dickel und ein zwoelfkoepfiges
HelferInnen-Team Ende Juli 2008 in Kristi Bayali


Was fuer das Touristenauge so wunderbar anzuschauen ist, ist harte und gefaehrliche Arbeit: Die in allen Gruentoenen schimmernden Orangenhaine, Kaffee, Mais, Weizen- oder Reisterassen sind sehr schwierig zu beackern. Im Monsun werden Wege, Felder und Haueser regelmaessig weggespuelt. Von Pokhara fuehren drei steinige und holperige Wege nach Kristi. Alle zwei Stunden faehrt ein altersschwacher Bus nach Pokahara hinunter, den sich aber die Mehrheit der Einwohner Kristis nicht leisten kann. Um den Kindern den langen und beschwerlichen Schulweg ins Tal hinunter zu ersparen unterstuetzt der Chiemgauer Jungunternehmer Markus Alexander Woessner (www.chiemgau-biking.de) nachhaltig den Ausbau einer Grund- und weiterfuehrenden Schule, einer Wasserleitung sowie den Bau von Toiletten. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass nun auch weitere Organisationen und der Muenchener Reiseveranstalter Hauser Exkursionen (www.hauser-exkursionen.de) die Bildungslage der Menschen in den Huegeln von Kristi nachhaltig verbessern helfen wollen (www.aschoolforkristi.blogspot.com), momentan allerdings mit einem korrupten und untaetigen Schulkommittee konfrontiert sind.

Lebensfreude und Lebensmut der Menschen hier oben in den Bergen um Pokhara sind bei allem Leid ungetruebt. Es wird viel gelacht in den Haeusern und in den Schulen. Mehr und mehr Kinder geniessen ihre Kindheit. Glueck bedeutet zum Beispiel, wenn die Familie, die Ziege oder das Bueffelkalb gesund sind und der Monsun nach sechsmonatiger Trockenheit von Oktober bis Maerz rechtzeitig kommt und die bis zu drei Ernten reichhaltig ausfallen. Das Leben hier oben auf den Bergen um Pokhara ist einfach und gut.


KAEFFCHEN?
Gibt's hier: www.himalcoffee.blogspot.com

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Rolf Schmelzer